Erneuerung ohne Bruch: „Siehe, ich mache alles neu“ – die Jahreslosung gelesen mit offenen Augen

„Siehe, ich mache alles neu.“
Die Jahreslosung 2026 klingt wie ein Satz voller Hoffnung. Doch was heißt das –
neu? Und wer spricht hier eigentlich?

Dieser Satz ist alles andere als harmlos. Er berührt Fragen von Erinnerung und Verheißung, von Treue und Geschichte, von Hoffnung ohne Verdrängung. Als Jüdin und reformierte Pfarrerin lese ich die Jahreslosung nicht als Abbruch der Vergangenheit, sondern als Zusage mitten in der Welt. Dieser Text ist eine Einladung, genauer hinzuhören: auf die Stimme Gottes, auf die Erfahrung Israels, auf die Spannung zwischen Gegenwart und Zukunft – und auf eine Hoffnung, die nicht laut sein muss, um tragfähig zu sein.

1. Ein Satz voller Hoffnung – und voller Geschichte

„Siehe, ich mache alles neu!“ – so lautet die Jahreslosung 2026. Ein Satz, der sofort Bilder aufruft: Aufbruch, Neuanfang, Reset. Wer ihn liest, spürt vielleicht ein Kribbeln der Hoffnung, ein kleines Aufatmen. Das Jahr neu, die Chancen neu, die Möglichkeiten neu. Alles könnte anders werden. Alles könnte besser werden.

Und doch: Schon beim zweiten Lesen wird deutlich, dass dieser Satz nicht einfach ist. Was heißt „neu“ eigentlich? Wer freut sich über Erneuerung – und wer fürchtet sie? Für manche klingt der Satz tröstlich: endlich darf etwas anders sein, endlich ein Ausweg aus dem, was belastet. Für andere klingt er fremd, vielleicht sogar bedrohlich: Neu heißt Veränderung, und Veränderung bedeutet Verlust.

Als Jüdin spüre ich die Schwere, die sich hinter jedem Versprechen von „Neuanfang“ verbergen kann. Ich kenne die Geschichte, in der neue Zeiten oft mit Gewalt, Verfolgung oder Entwurzelung einhergingen. Als reformierte Theologin suche ich nach dem, was dieser Satz wirklich meint: eine theologische Tiefe, die Hoffnung spendet, ohne die Geschichte zu verleugnen. Als Pfarrerin denke ich an die Menschen, die diesen Satz hören – wie er sie berühren, aber auch irritieren kann.

Die Herausforderung ist also: diesen Satz so zu hören, dass er Hoffnung weckt, ohne Vergangenheit und Gegenwart auszulöschen. Wie lässt sich dieses „Alles neu machen“ verstehen, ohne dass es zur Flucht aus der Realität wird? Wie kann es Trost sein, ohne Illusionen zu nähren?

Für mich ist die Leitfrage des Artikels klar: Wie lässt sich der Satz so hören, dass er Hoffnung schenkt, ohne die Geschichte zu verdrängen, und ohne dass er als Drohung über das Leben gelegt wird?

Fertige Antworten habe ich keine – doch will ich die Reflexion öffnen, zum Hinschauen einladen. Es geht um die Spannung zwischen Erwartung und Realität, zwischen Verheißung und Erfahrung, zwischen der Sehnsucht nach dem Neuen und der Treue zu dem, was war.

In den folgenden Abschnitten will ich diese Spannung weiter ausleuchten. Ich will zeigen, dass „neu“ in der Bibel vielleicht anders verstanden wird als man denkt, dass Gottes Erneuerung Treue in Bewegung bedeutet, und dass die Hoffnung, die dieser Satz verspricht, realistisch und tiefgründig sein kann – gerade weil sie die Welt, wie sie ist, ernst nimmt.

2. „Neu“ in der Bibel heißt nicht: Das Alte war falsch

Wenn die Bibel von etwas „Neuem“ spricht, meint sie selten das, was wir im Alltag darunter verstehen. Neu ist bei uns oft das, was das Alte ersetzt: das bessere Modell, die verbesserte Version, der notwendige Bruch mit dem Vorherigen. Neu bedeutet Fortschritt – und Fortschritt bedeutet nicht selten Abwertung dessen, was war. Genau dieses Denken prägt auch viele religiöse Lesarten: Das Alte gilt als überholt, unzureichend, überwunden.

Biblisch – und besonders aus jüdischer Perspektive – ist das Wort „neu“ anders grundiert. Im Hebräischen steht häufig das Verb chadasch. Es meint nicht das radikale Neumachen aus dem Nichts, sondern das Erneuern, Auffrischen, Wiederbeleben. Etwas wird neu, indem es wieder zu dem wird, was es im Innersten ist – nicht indem es verworfen wird.

Diese Denkbewegung zieht sich durch die hebräische Bibel. Wenn Gott den Bund „erneuert“, wie es etwa in Jeremia 31 heißt, dann bedeutet das keinen Abbruch der bisherigen Beziehung. Gott kündigt Israel nicht, um etwas Besseres zu beginnen. Der Bund bleibt – aber er wird vertieft, „ins Herz geschrieben“. Das Neue ist kein Gegenentwurf zum Alten, sondern seine Verdichtung.

Auch die Rückkehr aus dem Exil folgt diesem Muster. Sie ist kein Reset der Geschichte, kein unbeschriebenes Blatt. Die Erfahrung von Verlust, Schuld, Zerstörung bleibt präsent. Und doch wird gerade aus dieser Geschichte heraus neues Leben möglich. Erneuerung geschieht nicht trotz der Wunden, sondern mit ihnen.

Ähnlich sprechen die Psalmen von Erneuerung: „Er erneuert meine Lebenskraft“, heißt es in Psalm 23. Nicht: Er gibt mir ein anderes Leben. Sondern: Das Leben, das mir anvertraut ist, wird wieder aufgerichtet. Die Beziehung zu Gott, die ins Wanken geraten ist, wird nicht ersetzt, sondern neu belebt.

Vor diesem Hintergrund bekommt die Jahreslosung eine andere Farbe. „Siehe, ich mache alles neu“ heißt nicht: Das Bisherige war ein Irrtum. Es heißt auch nicht: Jetzt beginnt endlich das Eigentliche. Vielmehr spricht daraus ein Gott, der zu seinem eigenen Handeln steht. Ein Gott, der seine Schöpfung nicht aufgibt. Ein Gott, der nicht neu anfängt, weil das Alte gescheitert ist, sondern weil er treu ist.

Gerade hier ist eine kritische Abgrenzung nötig. In der christlichen Theologiegeschichte wurde das „Neue“ allzu oft gegen das Judentum ausgespielt: als Fortschritt gegenüber dem „Alten Testament“, als Überbietung, als Ablösung. Diese Denkfigur hat tiefe Spuren hinterlassen – theologisch wie historisch. Sie ist nicht nur falsch, sie ist gefährlich.

Wenn das Neue nur als Bruch gedacht wird, verliert Gott seine Verlässlichkeit. Dann wird Geschichte zur Vorstufe, Beziehung zur Übergangslösung, Treue zur Episode. Der biblische Gott aber ist kein Gott der Entsorgung. Er verwirft nicht, was er geschaffen hat, und er kündigt nicht, was er verheißen hat.

Das bedeutet nicht, dass alles bleibt, wie es ist. Erneuerung ist kein Stillstand. Aber sie vollzieht sich als Bewegung innerhalb der Treue Gottes – nicht als deren Aufhebung. Gott bleibt derselbe, gerade indem er neu macht. Und das Neue bleibt verbunden mit dem Alten, gerade indem es verändert.

Darum lässt sich das biblische „neu“ vielleicht am besten so beschreiben: als Treue in Bewegung. Gott ist nicht festgehalten an Vergangenem, aber er ist gebunden an seine Geschichte mit den Menschen. Er erneuert, indem er weitergeht – nicht indem er abbricht.

Diese Perspektive schützt die Jahreslosung davor, zu einer theologischen Abrissbirne zu werden. Sie erlaubt Hoffnung, ohne Abwertung. Veränderung, ohne Verdrängung. Und sie eröffnet einen Raum, in dem Neues wachsen kann, ohne dass das Alte für falsch erklärt werden muss.

3. Die Offenbarung – ein jüdisch geprägter Hoffnungsraum

Kaum ein biblisches Buch ist so missverstanden worden wie die Offenbarung des Johannes. Für viele ist sie ein Buch der Angst: voller Katastrophenbilder, Gewaltphantasien und apokalyptischer Drohkulissen. Andere lesen sie als Fahrplan für das Ende der Welt oder als religiöse Sensationsliteratur. Beides verstellt den Blick auf das, was dieser Text eigentlich ist – und woher er kommt.

Die Offenbarung ist kein fremder Körper im Neuen Testament. Sie steht tief in jüdischen apokalyptischen Traditionen. Ihre Bilder, Metaphern und Hoffnungsfiguren wachsen aus einem religiösen Denken, das unter Druck entstanden ist: unter Verfolgung, politischer Gewalt und existenzieller Bedrohung. Apokalyptik ist keine Weltflucht, sondern eine Sprache des Widerstands. Sie sagt: Die Welt, wie sie ist, hat nicht das letzte Wort.

Das gilt auch für Offenbarung 21. Der Vers „Siehe, ich mache alles neu“ fällt nicht in einen luftleeren Raum. Er steht am Ende einer langen Erzählung von Leid, Unrecht und Gewalt. Johannes schreibt nicht aus sicherer Distanz, sondern aus einer Situation der Bedrängnis heraus. Hoffnung entsteht hier nicht aus Optimismus, sondern aus Trotz – aus dem Vertrauen, dass Gott stärker ist als die Mächte, die die Welt zerstören.

Gerade deshalb ist es wichtig, genau hinzusehen, was hier eigentlich verheißen wird. Offenbarung 21 spricht nicht von der Abschaffung der Welt, sondern von ihrer Verwandlung. Es geht nicht um Flucht aus der Geschichte, sondern um Gottes Eingreifen in sie. Der neue Himmel und die neue Erde sind keine jenseitige Ersatzwelt, sondern eine erneuerte Wirklichkeit.

Die Nähe zu den prophetischen Texten ist unübersehbar. Besonders Jesaja 65 und 66 klingen deutlich an: Dort ist von neuen Himmeln und einer neuen Erde die Rede, von Freude statt Weinen, von Frieden statt Gewalt. Und auffällig ist: Diese Visionen sind zutiefst alltäglich. Menschen bauen Häuser und wohnen darin. Sie pflanzen Weinberge und genießen ihre Früchte. Kinder leben, Alte sterben nicht vor der Zeit. Das Neue ist kein abstraktes Heilsversprechen, sondern eine gerechte, bewohnbare Welt.

Auch die Offenbarung bleibt dieser Linie treu. Gott wohnt bei den Menschen. Tränen werden abgewischt. Der Tod hat nicht mehr die Macht, alles zu verschlingen. Das sind keine spektakulären Endzeitbilder, sondern zärtliche, fast intime Gesten. Gottes Nähe zeigt sich nicht in Zerstörung, sondern in Zuwendung.

Entscheidend ist dabei: Das Neue kommt von Gott. Nicht von politischer Macht, nicht von religiösem Eifer, nicht von menschlicher Gewalt. Die Offenbarung ist radikal anti-imperial. Sie entzieht den herrschenden Mächten den Anspruch auf Endgültigkeit. Rom – und jede andere Form von Gewaltmacht – wird nicht reformiert, sondern entmachtet. Nicht durch Gegengewalt, sondern durch Gottes Treue zum Leben.

In dieser Perspektive ist Apokalyptik alles andere als Eskapismus. Sie ist Hoffnung gegen den Augenschein. Sie hält daran fest, dass die Wirklichkeit größer ist als das, was sichtbar ist – ohne das Sichtbare zu leugnen. Sie benennt das Leid klar, aber sie lässt sich nicht von ihm definieren.

Gerade aus jüdischer Sicht ist das entscheidend. Hoffnung entsteht nicht aus der Verharmlosung der Geschichte, sondern aus ihrer Durchdringung. Die Offenbarung verschweigt nichts. Sie kennt Gewalt, Verrat, Tod. Aber sie verweigert ihnen das letzte Wort. Und genau darin liegt ihre Nähe zur jüdischen Hoffnungstradition.

Wenn Gott in Offenbarung 21 sagt: „Siehe, ich mache alles neu“, dann ist das kein Zauberspruch, der die Welt auswechselt. Es ist eine Kampfansage an die Mächte des Todes. Eine Verheißung, die nicht vertröstet, sondern widerständig macht. Eine Hoffnung, die nicht flieht, sondern standhält.

So gelesen wird die Offenbarung zu einem Hoffnungsraum – nicht trotz, sondern wegen ihrer jüdischen Prägung. Sie lädt dazu ein, die Welt nicht aufzugeben, auch wenn sie zerbricht. Und sie erinnert daran, dass Gottes Zukunft nicht gegen diese Welt steht, sondern für sie.

4. „Ich mache alles neu“ – Gott als Handelnder

Im Satz der Jahreslosung ist das entscheidende Wort leicht zu überlesen: „Ich.“
Nicht: Ihr sollt.
Nicht: Die Welt wird sich entwickeln.
Nicht: Wenn ihr genug glaubt, genug hofft, genug handelt.

Sondern: Ich mache alles neu – Gott spricht.

Das ist theologisch von großer Bedeutung. Denn dieser Satz entzieht sich jeder religiösen Leistungslogik. Er formuliert keine Aufgabe, sondern eine Verheißung. Er fordert nicht zur Hoffnung auf, sondern spricht Hoffnung zu. Und gerade darin liegt seine entlastende Kraft.

Viele Menschen erleben Glauben heute als zusätzlichen Druck: Man soll vertrauen, obwohl alles dagegen spricht. Man soll hoffen, obwohl man müde ist. Man soll Sinn sehen, wo sich Sinnlosigkeit breitmacht. Die Jahreslosung 2026 widerspricht dieser Dynamik. Sie sagt nicht: Du musst Hoffnung produzieren. Sie sagt: Gott handelt – auch dann, wenn du es gerade nicht kannst.

Aus jüdischer Perspektive ist das ein vertrauter Gedanke. Gott ist kein neutraler Beobachter der Geschichte. Er ist der, der sich gebunden hat – an sein Volk, an die Schöpfung, an das Leben selbst. Gottes Handeln entspringt nicht menschlicher Frömmigkeit, sondern seiner eigenen Treue. Er erneuert nicht, weil Menschen es verdient hätten, sondern weil er Gott ist.

Diese Treue ist nicht abstrakt. Sie ist parteiisch. Der Gott der Bibel steht nicht über den Dingen, sondern auf der Seite des Lebens. Er hört den Schrei der Unterdrückten. Er sieht die Tränen der Leidenden. Er bleibt nicht unbeteiligt. Wenn Gott sagt: „Ich mache alles neu“, dann ist das eine Parteinahme – gegen Tod, gegen Gewalt, gegen Resignation.

Gleichzeitig führt diese Betonung des göttlichen Handelns nicht in Passivität. Jüdische Theologie kennt kein Entweder-oder zwischen Gottes Wirken und menschlicher Verantwortung. Im Gegenteil. Gerade weil Gott handelt, werden Menschen hineingenommen in das, was erneuert werden soll. Der Begriff Tikkun Olam – die „Reparatur der Welt“ – bringt diese Spannung auf den Punkt. Die Welt ist zerbrochen. Und Menschen sind aufgerufen, an ihrer Heilung mitzuwirken. Nicht als Erlöser:innen, sondern als Beteiligte.

Wichtig ist dabei die Reihenfolge. Wir machen die Welt nicht neu, damit Gott sich anschließt. Gott macht neu – und wir antworten darauf. Das bewahrt vor Überforderung und vor Selbstüberschätzung zugleich. Die Zukunft der Welt hängt nicht an unserer moralischen Leistungsfähigkeit. Aber unser Handeln ist auch nicht bedeutungslos.

In der Offenbarung wird diese Spannung nicht aufgelöst. Gott spricht – und die Welt wird verwandelt. Doch diese Verwandlung geschieht nicht über die Köpfe der Menschen hinweg. Sie ereignet sich dort, wo Menschen leben, leiden, hoffen. Gott wohnt bei ihnen. Er ist kein ferner Architekt des Neuen, sondern ein Gegenüber.

Darum ist Hoffnung hier kein Projekt, das geplant und umgesetzt werden müsste. Sie ist eine Beziehung. Eine Beziehung zu einem Gott, der handelt, ohne zu manipulieren. Der erneuert, ohne zu vernichten. Der treu bleibt, ohne festzuhalten.

Gerade in einer Zeit, in der viele religiöse Worte hohl klingen, ist das eine Zumutung – und eine Befreiung. Es nimmt uns ernst, ohne uns zu überfordern. Es widerspricht der Vorstellung, wir müssten die Welt retten, um Hoffnung zu verdienen. Und es widerspricht ebenso der Versuchung, uns aus der Verantwortung zu stehlen.

„Ich mache alles neu“ – dieser Satz spricht von einem Gott, der sich einmischt. Nicht spektakulär, nicht gewaltsam, sondern beharrlich. Ein Gott, der nicht aufgibt, was ihm anvertraut ist. Und der Menschen zutraut, Teil dieses Neu-Werdens zu sein – nicht als Macher:innen, sondern als Mitgehende.

5. Gegen billige Hoffnung: Die Gefahr der Vertröstung

Kaum ein biblischer Satz eignet sich so sehr für Missbrauch wie dieser: „Siehe, ich mache alles neu.“ Er kann aufrichten – und er kann zum Schweigen bringen. Er kann Hoffnung wecken – und er kann Leid relativieren. Genau deshalb braucht er Widerspruch, Einordnung, Begrenzung.

Denn allzu schnell wird aus der Verheißung eine Vertröstung.
„Irgendwann wird alles gut.“
„Jetzt ist es halt schwer.“
„Man muss nur durchhalten.“

Solche Sätze mögen gut gemeint sein. Sie sind es oft nicht. Sie legen eine Zukunft über die Gegenwart, die diese entwertet. Sie verkürzen Hoffnung zu einer Beruhigungspille. Und sie verlangen von Leidenden etwas Unmögliches: still zu bleiben, geduldig zu sein, zu glauben, dass das, was ihnen widerfährt, irgendwie sinnvoll sein müsse.

Aus jüdischer Perspektive ist eine solche Hoffnung nicht nur problematisch – sie ist unerträglich. Die jüdische Geschichte ist durchzogen von gebrochenen Versprechen, von Gewalt, von Verfolgung, von millionenfach vernichtetem Leben. Nach der Shoah kann man nicht mehr naiv von einem „Alles wird neu“ sprechen, ohne zu fragen: Für wen? Und zu welchem Preis?

Hoffnung, die das Leid überspringt, ist keine Hoffnung. Sie ist Verdrängung.

Die Bibel selbst weiß das. Sie kennt keinen Glauben ohne Protest. Die Psalmen sind voll von Schreien, von Anklagen, von bitteren Fragen. „Wie lange noch?“ ist eine der häufigsten Gebetsformen der Bibel. Klage ist kein Zeichen von Glaubensschwäche, sondern von Beziehung. Wer klagt, nimmt Gott ernst genug, um ihn zur Verantwortung zu ziehen.

Darum gilt: Hoffnung ohne Klage ist nicht biblisch.
Und Trost ohne Wahrheit ist Gewalt.

Gerade hier ist die Jahreslosung gefährdet. Sie kann dazu benutzt werden, Unrecht zu spiritualisieren. Leid zu individualisieren. Strukturelle Gewalt zu überdecken. Wenn Gott irgendwann alles neu macht, dann muss man sich ja jetzt nicht einmischen. Wenn Gott am Ende alles richtet, dann kann man die Opfer der Geschichte auf später vertrösten.

Doch die Offenbarung selbst widerspricht dieser Lesart. Sie beschönigt nichts. Sie benennt Gewalt als Gewalt. Sie nennt Täter Täter. Sie kennt den Schrei der Märtyrer unter dem Altar. Gottes Zukunft wird nicht gegen diese Schreie ausgespielt, sondern antwortet auf sie.

Das Neue Gottes entsteht nicht aus dem Vergessen, sondern aus dem Erinnern. Nicht aus dem Überspringen der Gegenwart, sondern aus ihrer Durchdringung. Wer die Hoffnung der Offenbarung ernst nimmt, kann das Leid der Welt nicht kleinreden. Im Gegenteil: Er muss es aushalten, benennen, beklagen.

Für mich ist das ein entscheidender Prüfstein jeder theologischen Hoffnung: Darf man mit ihr klagen? Darf man mit ihr wütend sein? Darf man mit ihr sagen: So darf es nicht bleiben – ohne gleich beschwichtigt zu werden?

„Siehe, ich mache alles neu“ darf niemals als religiöse Abkürzung dienen. Er ist kein Satz, mit dem man Menschen ruhigstellt. Er ist ein Satz, der Widerstand nährt. Gegen Resignation, gegen Zynismus – aber auch gegen falschen Trost.

Gottes Zukunft darf nicht gegen die Gegenwart ausgespielt werden. Wer das tut, verrät beides. Die Gegenwart, weil ihr Leid nicht ernst genommen wird. Und die Zukunft, weil sie zur billigen Vertröstung verkommt.

Echte Hoffnung ist unbequem. Sie hält Spannung aus. Sie lässt die Klage zu. Und sie weigert sich, Leid mit schönen Worten zuzudecken. Nur so kann der Satz „Ich mache alles neu“ das bleiben, was er sein will: keine Betäubung, sondern eine Verheißung, die trägt – gerade dort, wo nichts mehr leicht ist.

6. Erinnerung als Voraussetzung von Erneuerung

Wenn die Offenbarung davon spricht, dass Gott die Tränen abwischt, dann setzt dieser Satz etwas voraus: Es gibt Tränen. Sie sind geflossen. Sie waren real. Sie werden nicht geleugnet, nicht relativiert, nicht spirituell überhöht. Gott wischt sie ab – nicht, um sie ungeschehen zu machen, sondern um ihnen zu antworten.

Auch der Tod wird in Offenbarung 21 nicht verschwiegen. Er wird beim Namen genannt. Erst dann heißt es: Er wird nicht mehr sein. Das Neue entsteht nicht aus dem Wegdrücken des Alten, sondern aus seiner ernsthaften Wahrnehmung. Gottes Erneuerung beginnt mit Erinnerung.

Das entspricht zutiefst jüdischem Denken. Zachor – erinnere dich – ist kein beiläufiges Gebot. Es ist eine Grundbewegung des Glaubens. Israel erinnert sich an die Befreiung aus Ägypten, an die Wüste, an das Exil. Nicht um in der Vergangenheit zu verharren, sondern um zu wissen, wer man ist und wem man sein Leben verdankt. Erinnerung stiftet Identität. Sie hält Beziehung lebendig.

Jüdische Feste sind ohne Erinnerung nicht denkbar. Pessach ist kein historisches Gedenken, sondern eine Gegenwartsformel: Wir sind ausgezogen. Wir waren Knechte. Erinnerung ist hier keine Rückschau, sondern Teilhabe. Sie hält die Wunde offen – und gerade dadurch die Hoffnung wach.

Erlösung ohne Erinnerung ist keine Erlösung. Sie wäre ein Neuanfang um den Preis des Vergessens. Ein Frieden, der nicht fragt, was er gekostet hat. Eine Zukunft, die die Toten zurücklässt. Ein solcher Frieden wäre billig – und er wäre nicht biblisch.

Auch Gottes Neu-Machen folgt diesem Muster. Er heilt, was war, ohne es ungeschehen zu machen. Die Narben verschwinden nicht. Aber sie verlieren ihre zerstörerische Macht. Erinnerung wird nicht ausgelöscht, sondern verwandelt.

Das ist eine schwere, aber tröstliche Vorstellung. Denn sie erlaubt, dass Geschichte bleibt. Dass biografische Brüche nicht geleugnet werden müssen. Dass kollektive Schuld nicht einfach überschrieben wird. Gottes Erneuerung ist kein radikaler Schnitt, sondern eine Verwandlung, die durch die Geschichte hindurchgeht.

Gerade nach den Katastrophen des 20. Jahrhunderts ist das entscheidend. Nach der Shoah kann Hoffnung nicht bedeuten: Wir schauen nach vorn und lassen das Vergangene ruhen. Erinnerung ist hier kein Hindernis für Zukunft, sondern ihre Bedingung. Wer vergisst, macht Wiederholung möglich. Wer erinnert, widerspricht.

In diesem Sinne ist Erinnerung auch Widerstand. Sie widersetzt sich dem Zynismus, der sagt: So war es schon immer. Und sie widersetzt sich der Vertröstung, die sagt: Das spielt bald keine Rolle mehr. Erinnerung hält fest, dass Leid zählt – und dass Gott es zählt.

Die Offenbarung entwirft keine Zukunft ohne Geschichte. Sie entwirft eine Zukunft, in der Geschichte geheilt wird. In der Gott nicht sagt: Schwamm drüber, sondern: Ich habe gesehen. Ich habe gehört. Ich habe nicht vergessen.

Für mich ist das einer der stärksten Gedanken dieser Jahreslosung. Dass Gott neu macht, ohne auszulöschen. Dass Hoffnung nicht auf Kosten der Erinnerung geht. Dass Zukunft nicht dadurch entsteht, dass man sich von der Vergangenheit lossagt, sondern indem man sie vor Gott trägt.

So verstanden wird Erinnerung selbst zu einem Akt der Hoffnung. Sie bewahrt die Würde der Leidenden. Sie schützt vor billigen Lösungen. Und sie hält den Raum offen für eine Erneuerung, die nicht flach ist, sondern tief – weil sie die Wunden kennt.

Gott erneuert die Welt, indem er ihre Geschichte ernst nimmt. Und vielleicht ist genau dass der Grund, warum diese Verheißung tragen kann: weil sie nichts verlangt, was Vergessen voraussetzt, sondern alles einschließt, was war.

7. Jesus und das Neu-Werden mitten im Alten

Wenn Christ:innen die Jahreslosung aus der Offenbarung hören, liegt eine bestimmte Lesart nahe: Gott macht alles neu – und dieses Neue habe mit Jesus begonnen. So formuliert, klingt das harmlos. Und doch steckt darin eine Gefahr. Denn allzu oft wurde Jesus zum Bruch mit dem Judentum erklärt, zum Beginn von etwas grundlegend Anderem, Besserem, Überlegenen. Gerade aus jüdischer Perspektive ist hier größte Sorgfalt nötig.

Jesus selbst hat sich nicht als Bruch verstanden. Er war Jude. Er lebte aus der Tora, aus den Propheten, aus den Psalmen. Seine Sprache, seine Bilder, seine Hoffnungen sind ohne den jüdischen Horizont nicht zu denken. Wenn er vom Reich Gottes sprach, dann nicht als ferne jenseitige Welt, sondern als nahe, kommende Wirklichkeit – verwurzelt in den Hoffnungen Israels.

Das Reich Gottes, das Jesus verkündigt, ist kein radikaler Neustart der Welt. Es ist eine beginnende Erneuerung mitten im Bestehenden. Blinde sehen, Lahme gehen, Ausgegrenzte werden wieder Teil der Gemeinschaft. Das sind keine spektakulären Weltveränderungen, sondern Zeichen von Wiederherstellung. Menschen bekommen ihr Leben zurück. Beziehungen werden geheilt. Würde wird aufgerichtet.

Gerade die Heilungsgeschichten zeigen, was „neu“ hier bedeutet. Jesus schafft keinen neuen Menschen. Er macht den Menschen heil, der er ist. Krankheit wird nicht als persönliches Versagen gedeutet, oder als die Folge von Schuld – der eigenen, oder der von anderen.  Heilung ist Rückkehr ins Leben, nicht Überstieg in eine andere Wirklichkeit.

In diesem Sinn ist Jesu Wirken zutiefst anschlussfähig an das, was die Offenbarung später formuliert. Auch hier geht es nicht um Weltflucht, sondern um Verwandlung. Nicht um das Ende der Geschichte, sondern um ihre Ausrichtung auf Gottes Gerechtigkeit. Das Neue beginnt nicht dort, wo alles Alte verworfen wird, sondern dort, wo das Alte aufgerichtet wird.

Entscheidend ist: Jesus steht nicht gegen Israel. Er steht innerhalb einer jüdischen Hoffnungstradition. Er verschärft sie, radikalisiert sie, lebt sie – aber er ersetzt sie nicht. Seine Hoffnung ist verwurzelt, nicht losgelöst. Sie speist sich aus der Verheißung eines Gottes, der treu bleibt und handelt.

Für mich ist das kein Nebenaspekt, sondern zentral. Die Jahreslosung kann nur dann glaubwürdig gelesen werden, wenn sie nicht auf Kosten des Judentums verstanden wird. „Neu“ darf nicht heißen: Jetzt gilt etwas anderes. Es muss heißen: Gott bleibt bei dem, was er begonnen hat – und führt es weiter.

So gelesen, verbindet Jesus die Linien: die jüdische Hoffnung auf Erneuerung der Welt und die christliche Erwartung von Gottes kommender Wirklichkeit. Er steht nicht zwischen Alt und Neu, sondern mitten in der Bewegung Gottes, der erneuert, ohne zu verleugnen, und der Zukunft eröffnet, ohne Geschichte auszulöschen.

Darum kann die Jahreslosung auch aus christlicher Perspektive nicht triumphal klingen. Sie ist kein Besitz, kein Alleinstellungsmerkmal, kein theologischer Fortschrittsbeweis. Sie ist Teil einer Hoffnungsgeschichte, die größer ist als jede einzelne Tradition – und die gerade darin verbindend wirkt.

Wenn Gott sagt: „Ich mache alles neu“, dann geschieht das nicht gegen Israel. Es geschieht in einer langen Geschichte der Treue Gottes, in der Jesus eine Stimme ist – eine prägende, herausfordernde, ermutigende Stimme. Aber keine, die das Alte zum Schweigen bringt.

8. „Siehe“ – lernen, hinzuschauen

„Siehe“ – dieses kleine Wort steht am Anfang der Verheißung. Es fordert nichts, es erklärt nichts. Es lädt ein. Sieh hin. Schau genau. Wende dich dem zu, was vor dir liegt. Bevor von Neuem die Rede ist, geht es um Wahrnehmung.

In einer Zeit, in der vieles laut ist, schrill, überwältigend, ist das bemerkenswert. Gottes Erneuerung beginnt nicht mit einem Knall, sondern mit Aufmerksamkeit. Nicht mit einem Programm, sondern mit einem Blick. Wer Neues sehen will, muss hinsehen lernen – auch dorthin, wo man lieber wegschauen würde.

„Siehe“ heißt: Schau die Welt an, wie sie ist. Die Gewalt. Die Erschöpfung. Die Ungerechtigkeit. Die Müdigkeit vieler Menschen. Es heißt aber auch: Sieh das Kleine, das Leise, das Widerständige. Die Gesten der Solidarität. Die Menschen, die nicht aufgeben. Die Hoffnung, die nicht spektakulär ist, aber beharrlich.

Erneuerung zeigt sich selten dort, wo man sie erwartet. Sie kommt nicht als Durchbruch, sondern als Unterbrechung. Als Moment, in dem jemand nicht mitmacht. Als Entscheidung, die nicht laut verkündet wird. Als Nähe, wo Distanz einfacher wäre.

Gerade deshalb braucht Hoffnung Übung. Sie ist kein Gefühl, das sich einstellt, wenn die Umstände stimmen. Sie ist eine Haltung, die sich einüben lässt. Hinsehen statt abstumpfen. Wahrnehmen statt wegdrehen. Aushalten statt vorschnell erklären.

Das „Siehe“ der Offenbarung ist auch eine Einladung, die Gegenwart nicht vorschnell zu bewerten. Nicht alles, was zerbrechlich ist, ist verloren. Nicht alles, was klein ist, ist bedeutungslos. Gottes Neu-Machen geschieht nicht nur am Ende der Zeit, sondern mitten in ihr – dort, wo Menschen sich dem Leben zuwenden, obwohl vieles dagegenspricht.

Das bedeutet nicht, dass man alles positiv sehen muss. Hoffnung ist kein Optimismus. Sie verklärt nichts. Aber sie weigert sich, die Welt auf das zu reduzieren, was kaputt ist. Sie hält den Blick offen für das, was werden kann.

Für mich ist dieses „Siehe“ vielleicht der praktischste Teil der Jahreslosung. Er fragt nicht: Was glaubst du? Sondern: Was siehst du? Wo nimmst du wahr, dass Leben sich behauptet? Wo widersetzt sich etwas der Logik des Todes?

Wer hinschaut, wird nicht nur Hoffnung entdecken. Er wird auch Schmerz sehen. Beides gehört zusammen. Das „Siehe“ zwingt nicht zur Auswahl. Es erlaubt, die Welt in ihrer Widersprüchlichkeit wahrzunehmen – und gerade darin Gottes Gegenwart zu vermuten.

So wird Hoffnung zu einer leisen Praxis. Nicht triumphal, nicht laut. Sondern wach, aufmerksam, zugewandt. Vielleicht beginnt Erneuerung genau dort: wo Menschen bereit sind, hinzusehen – und nicht weg.

9. Schluss: Hoffnung mit offenen Augen

„Siehe, ich mache alles neu.“ Dieser Satz bleibt. Nicht, weil er alles erklärt. Nicht, weil er jede Frage beantwortet. Sondern weil er etwas offenhält. Einen Raum. Eine Möglichkeit. Eine Hoffnung, die nicht billig ist.

Im Laufe dieses Textes ist deutlich geworden, wie vorsichtig man mit dieser Verheißung umgehen muss.

Neu heißt nicht: vergessen.
Neu heißt nicht: ersetzen.
Neu heißt nicht: alles hinter sich lassen.

Gottes Erneuerung geschieht ohne Auslöschung, ohne Verdrängung, ohne Triumph über die Geschichte. Sie wächst aus Erinnerung, aus Treue, aus der ernst genommenen Wirklichkeit der Welt.

Hoffnung, so verstanden, ist keine Flucht aus der Gegenwart. Sie ist auch kein religiöser Optimismus. Sie schaut hin – auf das Leid, auf die Brüche, auf das, was nicht aufgeht. Und gerade deshalb verweigert sie sich der Resignation. Sie lässt sich nicht damit abfinden, dass Gewalt, Tod und Unrecht das letzte Wort haben sollen.

Für mich ist das entscheidend. Dass Gottes Zukunft nicht gegen die Geschichte steht, sondern durch sie hindurchgeht. Dass Erneuerung nicht auf Kosten der Erinnerung geschieht. Und dass Hoffnung nicht bedeutet, weniger zu fühlen oder weniger zu wissen, sondern mehr auszuhalten.

„Ich mache alles neu“ ist kein Satz, den man sich leichtfertig zuspricht. Er trägt nicht immer. Manchmal bleibt er fremd. Manchmal steht er quer zu dem, was man erlebt. Auch das darf sein. Hoffnung ist kein Dauerzustand. Sie ist etwas, das kommen und gehen kann.

Und doch darf dieser Satz bleiben. Nicht als Parole, sondern als Verheißung. Nicht als Vertröstung, sondern als Widerspruch gegen den Tod. Nicht als Besitz, sondern als Zusage.

Nicht wir machen alles neu.
Wir sind nicht die Architekt:innen der Erlösung.
Aber wir leben aus der Verheißung, dass Gott es tut.

Vielleicht ist das genug. Nicht um alles zu verstehen. Aber um weiterzugehen. Mit offenen Augen. Mit wacher Erinnerung. Und mit einer Hoffnung, die sich nicht schämt, leise zu sein – weil sie tief verwurzelt ist.

Erneuerung ohne Bruch

Zwischen alten Mauern
und den Schatten der Zeit
flüstert dein Versprechen, Ewiger:
„Ich mache alles neu.“

Nicht um zu vergessen,
nicht um zu zerstören,
sondern um die Narben zu heilen,
die wir tragen,
die wir sehen,
die wir nicht ausblenden können.

In den kleinen Gesten des Alltags,
in der Stille des Morgens,
in Händen, die halten,
in Worten, die trösten,
da wächst Neues –
leise, aber echt.

Du, Quelle des Lebens,
lass mich sehen, wo du schon tätig bist,
lass mich mitwirken, ohne zu überheben,
lass Hoffnung nicht zur Flucht werden,
sondern zur Gegenwart deiner Treue.
Amen.

Leise Erneuerung

Siehe, alles wird neu,
nicht um zu vergessen,
nicht um zu zerstören,
sondern um zu heilen,
was wir tragen.

Im Lachen, im Schweigen,
in kleinen Gesten des Alltags
wächst Neues –
leise, sichtbar, echt.

Ewiger,
lass mich sehen, wo du schon wirkst,
lass mich mitwirken ohne Macht,
lass Hoffnung gegen Resignation bestehen.
Amen.

Neu aus Treue

Zwischen Himmel und Erde,
zwischen gestern und heute,
fließt deine Treue, Ewiger,
wie Wasser, das alles belebt.

Du vergisst nicht, was war,
du lässt nicht los, was bricht,
du erneuerst aus Erinnerung,
aus dem, was hält,
aus dem, was trägt.

Zachor – erinnere mich,
dass ich sehe, wo du schon handelst,
dass ich teilnehme an deiner Heilung,
dass Hoffnung wächst,
leise, stark, lebendig.

Ewiger, Quelle des Lebens,
segne mich, dass ich offen bleibe,
dass ich austeile, was ich empfange,
und dass ich vertraue auf dein Neu-Machen.
Amen.

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