La vie n’est pas linéaire

Voici la version française, pour mes amis francophones. Ma vie n’a certainement pas été sans événements, mais je continue d’avancer à travers tout ce qui s’est passé et ce qui arrivera encore.

Certaines personnes peuvent penser que je recule, mais pour moi, il s’agit simplement d’avancer sur mon chemin. Je n’aime pas le mot « détransition » : il est trop chargé et est souvent utilisé ou abusé par certains milieux à leurs propres fins, et comme je l’ai dit, je ne reviens pas en arrière, mais je vais en avant. Je ne regrette rien.

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Life isn’t linear

Here is the English version, for my English-speaking friends. My life certainly not been uneventful, but I keep on moving forward through everything that has happened and that will happen still.

Some people may think that I’m moving backwards – but for me it’s simply moving forward on my path. I don’t like the word „detransition“: it is too loaded and is often used or abused by certain circles for their own purposes, and as I said, I’m not going back, but forward. I don’t regret anything either.

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Das Leben ist nicht linear

Mein Leben war, glaube ich, nie langweilig. Auf gar keinen Fall war es ereignislos. Und schon gar nicht linear. Ein Freund sagte mir vor einigen Tagen dass der Weg das Ziel wäre, und man diesen erst beim Wandern entdecken würde. Manche meinen, ich würde rückwärts gehen – für mich ist es aber ganz einfach ein vorwärts gehen auf meinem Weg.

Das Wort «Detransition» mag ich nicht: es ist zu sehr belastet, wird gern von bestimmten Kreisen für ihre Zwecke ge- oder missbraucht, und wie gesagt, ich gehe nicht zurück, sondern vorwärts. Ich bereue auch nichts.

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Werke der Nächstenliebe

Das ist meine Predigt anlässlich der Namensfeier für trans*, inter* und nicht-binären Menschen in der OKE am 19. November 2023. Der Predigttext ist Matthäus 25,31-461.

Liebe Freunde,

ein Text über das letzte Gericht! An so einer freudigen Feier! Ich dachte erst mal, das kann ja wohl nicht sein… Es hätte doch auch etwas anderes sein können, oder? So, die Hochzeit zu Kana oder so – da fliesst der Wein, und es wird gefeiert. Das wär doch was gewesen!

Aber nein. Ein Gerichtstext…

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Reise mit meinem Körper

Mein Körper ist mein Zuhause für dieses Leben. Eigentlich war er von klein auf ein schönes Zuhause, doch habe ich erst jetzt gelernt, mich darin Zuhause zu fühlen. Von klein auf wurde er begutachtet, nach Normen beurteilt, verurteilt, behandelt, meist ungesund begehrt – wenn überhaupt. Als BIPoC wird man leicht entweder abgelehnt oder fetischisiert, und als gendernonconforming/trans ebenso.

Fatshaming, nicht den gängigen weiblichen Normen entsprechend – das hat man mich immer wieder spüren lassen, ob in Familie, Ehe oder Gesellschaft. Als intergeschlechtlicher Mensch wurde ich «normalisiert» um in eine weibliche Rolle zu passen, die doch nicht meine war. Verschiedene Gewalterfahrungen haben dann noch ihr Übriges getan.

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« Lasst uns darüber reden »

« Lasst uns darüber reden » ist das Thema der diesjährigen Pride in Zürich. Während die Themen der letzten Jahre eher Botschaften nach aussen waren, richtet sich das Thema dieses Jahr an die Community. Oder sollte ich sagen, die Communities, die die «Community» ausmachen? Ich finde dieses Thema grossartig, denn Dialog ist immer etwas Gutes – innerhalb der Community, als auch nach aussen; und ebenso im Zwischenmenschlichen. Dialog ist nicht nur etwas Gutes – er ist notwendig für unser Zusammenleben.

Wer an die queere Community denkt -oft zur Zeiten der Pride- vor allem als aussenstehende Person denkt wohl oft meist an eine einzige Community, so als ein grosser Monoblock. Dem scheint mir, ist aber nicht so. Mir erscheint die grosser Regenbogenfamilie vielmehr als eine Familie von mehreren Communities, die wiederum aus verschiedenen kleineren Gruppen bestehen. Dass da Dialog notwendig ist, versteht sich von selbst. Nicht, weil queere Menschen wenig konfliktfähig wären, oder sensibler als andere (auch wenn sich manche Milieus abfällig über uns als linksgrüne «Schneeflocken» äussern) – sondern einfach, weil hier viele verschiedene Menschen mit unterschiedlichen Geschichten, Sensibilitäten und Bedürfnissen aufeinandertreffen.

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Nach Transgender Day of Visibility

Der Transgender Day of Visibility (Transgender Tag der Sichtbarkeit) am 31. März liegt nun zwar hinter uns, aber sichtbar bin ich immer, das ganze Jahr durch. Ich gehe in der Regel sehr offen mit meinem trans-Sein um, denn ich möchte mich nicht mehr verstecken. Einfach ich selbst sein und Sichtbarkeit für andere ist mir wichtig. Intergeschlechtliche Sichtbarkeit ist genauso wichtig. Trans Menschen und Intergeschlechtliche Menschen sind nicht dasselbe, auch wenn wir einiges gemeinsam haben, und uns einiges eint. Manche intergeschlechtliche Menschen können trans sein, so wie ich. Manchmal habe ich ein schlechtes Gewissen, dass ich mich nicht genauso für intergeschlechtliche Belange eingesetzt habe, wie für trans Themen – doch ich kann nicht alles machen. Gleichzeitig bin ich intergeschlechtlichen Menschen und InterAction dankbar, denn am Anfang meines Weges haben sie mir geholfen, einiges zu verstehen. Geht doch mal auf ihre Seite und unterstützt sie.

Wie gesagt, sichtbar sein ist wichtig für mich.

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Trans:

My existence
is resistance
each scar is sacred
an offering of grace
each breath a prayer
of strength,
of beauty
of resilience
facing
ten steps of gendercide
closer to the top
than the bottom
where ruthless men
make godless decisions
they crucify him again
but God
will vindicate us